Nachrücker „Change of Scenery“ räumen die #open 34 ab
Gründe eine Band, probe ein paar Wochen und melde dich beim Songslam an, gehe als Nachrücker erstmals auf eine Bühne – und bähm, rock das Ding! Das Trio „Change of Scenery“ hat am vergangenen Mittwoch genau dieses neue Erfolgsrezept für #evening_heroes kreiert.
Die #open 34 in der Drehleier waren wieder für einige Überraschungen gut. Zwar machte sich scheinbar das eklige Herbstwetter an der Anzahl der Songslam Besucher bemerkbar (an dieser Stelle: liebe Couchpotatoes, ihr habt einiges verpasst ☺), aber wir freuten uns umso mehr über diejenigen, die wieder den Weg in das altehrwürdige Münchner Theater gefunden hatten. Die Gastgeber und Moderatoren Alex Sebastian und Michael Bohlmann durften einige treue Stammgäste, aber auch eine große Anzahl an Songslam-Neulingen begrüßen.
Los ging’s erstmal mit Jonas Oktober. Der Songwriter durfte traditionsgemäß als Gewinner der #open 33 den Abenderöffnen. Mit Songs wie „Niemals mein“ oder „Cornelia“ präsentierte er uns eine Mischung aus gefühlvollen Balladen und erheiternden (nicht ganz jugendfreien) Chansons.
Direkt im Anschluss ging’s los mit der Vorrunde. Acht Kandidaten battelten in jeweils sechs Minuten um den Sieg bei der November-Ausgabe des Songslams. Bunt gemischt und abwechslungsreich waren sowohl die Combos, als auch die Genres. Bei der jungen Band „Since April“ mit der rockigen Frontfrau Nicole konnte man Einflüsse von Jazz bis Metall in ihren kraftvoll-melodischen Eigenkompositionen heraushören.
Das Duo „Dean“ hatte Westernstyle mit kroatischen Wurzeln im Gepäck und erheiterte mit ihrem Song „My life is like Oktoberfest“. Mit „Flying Wild“ erweiterte sich die musikalische Palette des Abends um den DJ Joachim, der jetzt auch mit Singer Songwriter Style live durchstarten möchte. Für den Auftritt in der Drehleier arrangierte er extra seinen Song „Two at Heart“ für uns um.
Ziemlich akrobatisch ging’s bei „Ferdl Eichner“ auf der Bühne zu. Der ehemalige Freestyle-Profi präsentierte uns erheiternde Mundart-Songs, die gegen die drohende Winterdepression helfen sollten. Höhepunkt seines Auftritts war eindeutig sein Kopfstand mit Mundharmonika und erntete dafür verdientermaßen donnernden Applaus.
Auch ein paar Wiederholungstäter erfreuten uns ebenfalls am Mittwochabend: „Christoph Everke“, der es schon mal 2015 fast geschafft hätte, in die Finalrunde einzuziehen. Er verwöhnte unsere Ohren mit seinem gefühlvollen Song „Du kannst zaubern“, ein Song von seiner 2. Platte.
Das Freisinger Duo „Appolon’s Smile“ alias Marc Hanow und Julian Hobmeier präsentierten wieder Song zum Träumen von ihrer aktuellen Platte „Real Dreams“. Mit zwei Akustik-Gitarren und schönen zweistimmigen Gesangsharmonien überzeugten sie das Publikum von ihrer Liebe und Leidenschaft für Musik. Sie spielten sich kurzerhand – und zum zweiten Mal innerhalb von 3 Monaten – auf‘s Siegertreppchen. Der berühmte undankbare 3. Platz brachte ihnen zumindest zwei kleine Schnapserl ein. Prost 😉
Doch nun zu den zwei #evening_heroes der #open 34: Das Newcomer-Trio „Change of Scenery“ (Piano, Cajon und Gesang) überzeugte mit gefühlvollen englischen Eigenkompositionen wie „Illusion“ oder „Privacy“. Das musikalische Multitalent „Josef Hien“ (lernte schon in jungen Jahren Piano, Geige, Bratsche, Pauke) erzählte dagegen in deutschen Chansons über Veränderungen, die das Leben so spannend machen und über die Schwierigkeiten der Liebe in den heutigen Zeiten der ständigen Selbstoptimierung.
Wie immer durfte das Publikum nach der Vorrunde in einer geheimen Wahl für die Kandidaten abstimmen. Doch vorher gab’s eine kleine Premiere: Alex und Michi hatten sich ein neues Feature überlegt und hierfür Sonja Zajontz – also mich – kurzerhand dafür auserkoren ;-). Der Plan war, dass ich – analog zur “kurzen Zusammenfassung von Susie“ aus der 90er-Jahre TV-Show „Herzblatt“ – ebenfalls eine kurze Summary aller teilnehmenden Kandidaten präsentiere. Das ganze natürlich erstmal versteckt hinter dem Bühnenvorhang. Die Premiere kam recht gut an – zumindest gab’s viel Beifall und Lacher aus dem Publikum – insbesondere auch wegen einiger Versprecher (an dieser Stelle: Ein herzliches Hallo, lieber Fredl Fesl alias „Ferdl Eichner“ ;-)). Ich glaube, wir werden das Ganze beim nächsten Mal sicherlich wiederholen ☺.
Doch Schluss war dann noch lange nicht. Denn Alex und Michi hatten mit „Volker Keidel“ wieder ein besonderes Schmankerl für das Publikum mitgebracht. Während die beiden also backstage fleißig die Stimmen auszählten, lieferte uns der fränkische Autor wieder feinste Kurzgeschichten aus seinen zahlreichen feinen Büchern. Die Story „Früher war nicht alles schlechter“ klärte etwa entscheidende Fragen aus der Welt der grillenden Männer 1977 vs. 2015: Der gute alte Asbach Cola oder doch eher der moderne Hugo mit extra viel Minze? Die grundsolide Bratwurst oder doch eher der saftige Burger mit dem feinen Gorgonzola? Die Frage ist nicht final geklärt, aber dafür gab’s jede Menge Lacher aus dem Publikum. Ebenso die Kurzgeschichte über Stalking-Erlebnisse bei Aldi, bei der sich die Auserkorene als wahrer Glückstreffer entpuppt – und allein schon beim Kauf einer Nutella-Butter-Kombi alles richtig zu machen scheint. Danke, Volker, wir freuen uns schon sehr auf die Fortsetzung ☺.
So, ihr wisst ja eh schon wie’s nach der Stimmenauszählung ausgegangen ist. Aber wichtig: es war wieder super knapp. Am Ende hatten „Change of Scenery“ das Näschen nur 13 Punkte vor „Josef Hien“. Die #evening_heroes der #open 34 werden wir auch wieder bei der #open_champions am 21. Dezember in der Drehleier begrüßen, wo sie gegen die anderen Gewinner antreten. Wir freuen uns schon auf ein hoffentlich super spannendes Jahresfinale – und natürlich auf euch alle. Schnell hier anmelden, es wird sicherlich ganz schön voll.