Song Slam #open20: Duo „Al Mutti“ rocken die Jubiläumsshow

Führte mit Rol durch den Abend: alex sebastian

„Heute gibt es uns fast auf den Tag zwei Jahre“ – so die Eröffnungsworte von Alex Sebastian und The Rol beim gestrigen Jubiläums Song Slam. Zur zwanzigsten Ausgabe der „Munich Song Connection“ strömten – trotz erheblicher medialer Konkurrenz – wieder zahlreiche Musikliebhaber in die altehrwürdige Münchner Drehleier. Doch dazu gleich vorweg: Im Gegensatz zum Vorentscheid des ESC (Andreas, was war da los?), gab unser Gewinner-Duo „Al Mutti“ den Preis NICHT an den Zweitplatzierten „Da Ding“ ab ;-). Doch erstmal der Reihe nach: Die Bühne eröffnete nämlich Stephanie Forryan.Die Siegerin der letzten Ausgabe verzauberte gleich mal das Publikum mit wunderschönen Songs wie „Monster“, „Whispers“ oder „Jessica“. Dabei spielte die gebürtige Bostonerin gekonnt mit ihrer mal kraftvollen, mal sanften Stimme – begleitetvom filigranen Fingerpicking auf ihrer Gitarre. Wer gerne mehr von ihr hören möchte:

Eröffnete den Abend: Februar-Gewinnerin Stephanie Forryan
Eröffnete den Abend: Februar-Gewinnerin Stephanie Forryan

Heute Abend gibt sie ein eigenes Konzert in der Münchner Musikbar „Hide Out“ in Neuhausen.

Direkt im Anschluss fiel der Startschuss zum Song Slam: Eine bunte Mischung an Singer-Songwritern – gespickt mit Gitarre, Mundharmonika oder auch Cello – kämpften um die Gunst des Publikums. Auch sprachlich war gestern wieder eine große Bandbreite vertreten: von Deutsch und bayerischer Mundart über Englisch bis Spanisch – da war sicher für jeden was dabei. Die Inhalte waren ähnlich bunt gemischt: Da besang zum Beispiel „Ama Pola“ mit „Tilda“ ihre geliebte Gitarre, die das Rampenlicht ebenso liebt, wie sie selbst.

Heavy Metal am Cello: CelloMan
Heavy Metal am Cello: CelloMan

„Cello-Man“ setzte auf das Thema „Selbstmotivation“ und holte aus seinem Cello regelrechte „heavy metal“-Töne raus. „Christoph Everke“ ließ sein „wildes Herz“ schlagen und mit „Am rechten Auge blind“ wagte es der Giesinger „Markus Nagy“ – buchstäblich bewaffnet mit Gitarre, Base Drum und Mundharmonika – auch mal etwas kritischere Töne anzustimmen.

„Heute sind alle irgendwie ganz stressig drauf, oder?“, kommentierte The Rol das Ende der Vorrunde.

Rol erklärt die Abstimmung.
Gestresst: The Rol

Und irgendwie hatte er Recht. Der Raum war voller Kraft und Power – von den so typischen leisen und traurigen Singer-Songwriter Tönen war kaum etwas zu spüren. Dem Publikum schien es definitiv zu gefallen – es verteilte wieder fleißig Stimmen für ihre Favoriten. Und nach der Auszählung war klar: „Da Ding“ und „Al Mutti“, das einzige Duo des Abends, hatten die Nase vorn. In gewohnter Weise bestimmte die Gewinnerin aus dem Publikum, in welcher Reihenfolge die beiden spielen sollten. Denn mit jeweils drei weiteren Songs durften sie nochmals zeigen, was sie drauf haben.

Da Ding trommelte Maul.
Da Ding trommelte Maul.

So philosophierte „Da Ding“ alias Georg Spindler mit bayerischer Mundart und Lippenmaultrommel über Kindererziehung – damals und heute – und brachte die Fußballfans im Publikum mit einer köstlichen Zitate-Sammlung aus der Welt des Lothar Matthäus zum Schmunzeln.

Das junge Duo „Al Mutti“ – alias Anna-Lena und Stephan Mutke – setzte dagegen auf Songs über die Tragik der heutigen Liebesbeziehungen. Anna-Lenas kraftvoller Gesang und Stephans Gitarrenspiel begeisterte vor allem bei Songzeilen wie „Wo treibt sich denn der Amor rum? Macht der grad ein Praktikum?“.

Roland zieht, Roland hält den Pott, Alex ist gespannt.
Roland zieht, Roland hält den Pott, Alex ist gespannt.

A propos begeistern: Das konnte auch noch ein anderer am gestrigen Abend. Wie gewohnt hatten Alex Sebastian und The Rol wieder einen Special-Guest in Petto. Dieses Mal folgte der Münchner Musik-Kabarettist Roland Hefter ihrer Einladung nach Haidhausen. Mit im Gepäck: seine Gitarre und sein neues Programm mit dem Titel „I dad’s macha“. Der gleichnamige erste Song trieb dem Publikum gleich mal die Lachtränen in die Augen. Die Thematik der verpassten Gelegenheiten im Leben brachte der Frontmann der Münchner Band „Isarrider“ ganz deftig auf den Punkt – egal ob’s „die tätowierten Wadln“ vom Opa sind oder die Frage, ob man einfach mal „a Packerl Viagra“ ausprobieren sollte. „Sei entspannt, sieh‘g ned glei rot, es gibt a a Leben vor dem Tod“, rät er im Refrain. Der reinste Wahnsinn auch, als er eine seiner Geschichten aus der Jugend auspackt, bei der seine Mutter die ersten erotischen Erfahrungen des Jünglings bei der Pfarrheim-Party torpedierte.

Wer hat wohl gewonnen?
Wer hat wohl gewonnen?

„As Leben is eh scho schwer, und etz kimmst du daher“, so sein Hilferuf dazu ans lachende Publikum. Letzteres gibt’s als Spruch auch auf einer Fußmatte, von denen er nach seinem Auftritt einige großzügig ans Publikum verschenkt.

Anschließend wurde es wieder spannend: Das Moderatorenduo Alex und The Rol verrieten den finalen Endstand der Stimmenauszählung. Das Duo „Al Mutti“ hatte sich schließlich ganz klar durchgesetzt und freute sich sichtlich darüber.

Al Mutti in Action.
Räumten ab: Al Mutti

Ein toller Erfolg, wenn man bedenkt, dass die beiden eigentlich erst seit zwei Monaten richtig zusammen Musik machen. Glückwunsch nochmal und wir freuen uns, dass sie sich gleich bereit erklärt haben, den nächsten Song Slam am Mittwoch, 1. April in der Drehleier wieder zu eröffnen. Hier geht’s zur Reservierung und Künstler-Anmeldung.


 

 

Und nun noch ein klein wenig Werbung in eigener Sache:

Am Samstag, 21. März lädt The Rol und seine Acoustic Power Folk Band „The Wondering Men“ in die Südstadt (Thalkirchnerstrasse) zur CD Release Party.

Sting Illustrated Teaser Alex Sebastian könnt ihr am darauffolgenden Freitag, 27. März ebenfalls in der Drehleier live erleben – und zwar mit einer ganz speziellen Show mit dem Titel „Sting Illustrated“. Alex und die Crème de la Crème der Münchner Musikerszene präsentieren dabei Songs von Sting und The Police – zusätzlich wird jedes einzelne Lied mit coolen Comic-Zeichnungen illustriert. Mehr Infos dazu hier.

Also, nicht verpassen, wir sehen uns.

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