#open 38 in der Drehleier – und der Soul geht um
Jetzt bin ich ja doch schon eine ganze Weile Teil der Musoc-Teams, genauer gesagt, seit Anfang 2014. Und wenn ich nicht gerade auf Vulkanen herumhüpfe (oder herunter purzle), sitze ich einmal pro Monat an der Kasse der Drehleier und begrüße jeden Einzelnen von euch zum Songslam. Wenn’s dann losgeht, hört die Routine aber auch schon auf, denn – genauso wie ihr – lasse ich mich jeden Monat neu von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern musikalisch überraschen.
Und da war es schon, das Stichwort: Überraschung! Ja, das ist wohl zutreffend auf unser ganzes Team. Denn gestern waren wir wirklich sehr überrascht und beeindruckt. Von was? Vom musikalischen Niveau aller gestrigen Songslam-Kandidaten. „Das war ja wie bei der Champions-Show“, meinte unser Fotograf Lars anschließend zu mir. Genau, er hatte Recht – nur, dass wir noch nicht Dezember haben und das Musoc-Jahr im Prinzip erst angefangen hat.
Und jetzt habe ich noch ein zweites Stichwort für euch: Soul! Oh ja, der Soul ging gehörig um bei den #open 38 gestern Abend in der Drehleier. Was sie nicht alles von sich gegeben haben – Amy Winehouse hätte ihre wahre Freude gehabt. Um ein wenig konkreter zu werden:
- Victoriaz: setzt sich ganz unaufgeregt mit ihrer eGitarre auf den Barhocker und pustet uns zum Start der Vorrunde gleich mal gehörig durch’s musikalische Gehirn
- Spring: unglaublich, was so alles aus einem zierlichen Persönchen heraus kommen kann…. Ich sag nur „Soul trifft Rockröhre“
- Kaddi: die Mannheimerin rockt ebenfalls die Bühne mit viel Soul und coolen Textzeilen wie „Now here I am, writing stupid lovesongs again“
- Hannah & the Neighbours: ich sag nur wow, purer Soul und Gänsehaut-Texte – dabei völlig ohne Kitsch und einfach nur sympathisch, wie sie mit „five minutes in 18 years“ über Geschwisterliebe singt
Abgesehen davon, ging’s bei anderen Stilrichtungen des Abends nicht weniger niveauvoll zu:
- Helena Haerle: ihre englischen Eigenkompositionen kommen mit leichtem Pop-Jazz ganz ohne Kitsch daher
- LIDLoop: der Performance-Künstler des Abends. Martin Lidl überzeugt mit der Loopmaschine und seinem Song „Schade, Schade, Mama“ – inspiriert von seinem fünfjährigen Sohn
- Tschak: der Mundart-Künstler des Abends. Leicht und amüsant erzählt er vom Älterwerden – und von der Tatsache, dass man sich ans Opa-Dasein erstmal gewöhnen muss
- filip: junger Singer Songwriter Pop mit viel Gefühl und offenen Worten über Liebe und Beziehungsaus
Die Qual der Wahl sag ich nur. Aber letztendlich war’s für unser geschätztes Songslam-Publikum scheinbar doch recht klar: Hannah & the Neighbours hatte die Nase am Schluss gehörig vorn. Ihr folgte filip als #evening_hero_2 und – das gab’s noch nie – Spring und Tschak belegten mit genau gleicher Punktzahl Platz 3 und bekamen natürlich beide das obligatorische Trostschnapserl serviert.
Aber halt, das war’s ja noch nicht – muss ja nicht immer der Reihe nach gehen: zwei tolle Mitwirkende seien natürlich noch dringend erwähnt:
Romy Politzky: unsere Gewinnerin der #open 37 eröffnete den Songslam wieder mit coolen rockigen Eigenkompositionen. Die Passauerin freute sich total, wieder auf der Drehleierbühne zu stehen – und dieses Mal „total entspannt ohne Druck“, wie sie meinte.
Und wer fehlt noch? Natürlich unser phantastischer Special-Guest: Stefan Noelle. Während Alex Sebastian und Michi Bohlmann wieder fleißig Stimmzettel auszählten, kamen wir in den Genuss von Stefans einzigartigem Humor. Egal ob’s ums Donald Trumps Spiegel geht oder um unseren aktuellen Foodporn-Posting-Trend – Stefan bringt’s locker flockig und schön bissig auf den Punkt. Am 21. April ist er übrigens mit einem Kurzauftritt beim Sendlinger Kulturpreis dabei. Stefan und ich stehen dann wohl zufällig am gleichen Abend auf der Friedensbühne Song Parnass im Stemmerhof. Rudi, wir kommen ;-).
Und weiter geht’s: die Anmeldung für die #open 39 am 4. Mai läuft schon. Meldet euch gleich an und fiebert wieder mit den nächsten acht Songwriter-Kandidaten mit. Wir freuen uns auf euch.