1. Song Slam 2015: Liedermacher Robert Heigl überzeugt mit Humor und viel Gefühl
Gestern war es soweit, der 1. Münchner Song Slam der „Munich Song Connection“ startete mit den #open 18 ins neue Songwriter-Jahr. Die erste Ausgabe 2015 war mit nationalen und auch internationalen Künstlern gleich wieder hervorragend besetzt: Von nah und fern strömten die Künstler ins Theater Drehleier und lieferten sich bei der Show von Alex Sebastian und The Rol das Rennen um den ersten #evening_hero 2015.
Doch Ehre wem Ehre gebührt: LIAN alias Kilian Unger durfte als #open_champion 2014 den gestrigen Abend natürlich eröffnen und brachte das Publikum ganz schnell auf Songwriter-Kurs.
Mit feinfühligen, intelligenten Songtexten zu reinen Gitarrenklängen zog er die Zuhörer gleich wieder auf seine Seite und bewies erneut, dass er längst zur Crème da la Crème der jungen Münchner Songwriter-Szene zählt.
Nachdem dann in der Vorrunde alle acht Künstler – darunter sogar erstmals eine Songwriterin aus Wien – jeweils wieder sechs Minuten Zeit hatten, neue Fans für sich zu gewinnen, waren die meisten Stimmzettel der geheimen Publikumswahl auf die Teilnehmer Robert Heigl und SchNeider gefallen. Wie immer verrieten die Moderatoren Alex Sebastian und The Rol dem Publikum zunächst noch nicht den genauen Punktestand. Schließlich sollte es ja spannend bleiben, während die beiden Finalisten mit jeweils drei weiteren Songs bei den Zuschauern punkten konnten.
Die Finalrunde startete Geschichtenerzähler Robert Heigl mit einer Danksagung – und zwar speziell an die Drogen- und Pharmaindustrie. Humorvoll besingt er das tägliche Überleben dank Alkohol, Marihuana und Paracetamol. Noch schneller kann man das Publikum wohl kaum abholen. Aber auch die leisen (Gitarren-)Töne sind seine Stärke und wenn er „bei Giovanni noch was trinken geht“, möchte man am liebsten gleich mitgehen. Mit deutschen und auch englischen Songs fordert der zweite Finalist SchNeider ihn heraus. Am Piano und mit kraftvoller Stimme gab der Augsburger Musiker wunderschöne Balladen zum Besten. Erstmals ohne seine Kollegen der gleichnamigen Newcomer-Band unterwegs, konnte sich seine Premiere als Solo-Künstler schon ganz gut sehen lassen.
Ein weiteres Highlight des Abends: Der Gastauftritt der Liedermacherin Christin Henkel. Die Erfinderin des “Kla Ka Son“ (eigenwilliger Mix aus Klavier, Kabarett und Chanson) unterhielt das Publikum prächtig. Die gebürtige Thüringerin und Wahlmünchnerin begeisterte das gut gefüllte Theater mit Charme und Witz. Der freche Opener über die saufende Allergikerin Birte oder auch ihr Tagebucheintrag über ihr munteres Katz-und-Maus-Spiel mit der angehenden Plattenfima, bringen ihr jede Menge Sympathie und kräftiges Gelächter ein. Dass sie sich über jeden neuen Fan auf ihrer Facebook-Fanseite freut, ringt ihr die selbstironische Vermutung ab, sie müsse damit „wohl irgendwas kompensieren“. Und anstatt dem Wunsch ihrer Mutter nach baldigen Enkelkindern nachzukommen, besingt sie ihren Singlestatus fröhlich mit der Textzeile „manchmal denk ich mir, die Liebe is für’n Arsch“. Das begeisterte Publikum belohnt sie mit tosendem Applaus – wir dürfen sie hoffentlich bald mal wieder in der Drehleier begrüßen.
Direkt im Anschluss stieg die Spannung nochmal an: Alex Sebastian und The Rol hatten die Stimmzittel ausgewertet. Robert Heigl und SchNeider blickten gespannt auf die digitale Anzeigetafel an der Bühnenwand. Am Ende war es dann Robert Heigl, der den Abend für sich entscheiden konnte und sich riesig freute. Als #evening_hero sagte er direkt zu, die nächste Song Slam-Ausgabe #open 19 am Mittwoch, 11. Februar 2015 zu eröffnen. Wir freuen uns schon darauf. Ihr auch? Dann seid dabei und voted wieder für euren #evening_hero. Hier geht’s zur Anmeldung.