nussig ins Finale: Erdrutschsieg bei Song Slam
Von Joachim Mack
Liebe MUSOC-Gemeinde,
hier die Nachlese zum Ersten MUSOC – Song Slam 2020, dem mittlerweile 60. im gesamten.
Das Opening absolvierte Nektar Sofia. Sie belegte 2019 beim Song Slam in Gröbenzell, wo die Munich Song Connection einmal im Jahr zu Gast ist, den zweiten Platz. Sie wünschte erst mal allen ein frohes neues Jahr und wartete dann mit einem Song auf, zu dem sie ein Blick in den Spiegel inspirierte. „Who´s that woman in the mirror“. Dass sie nie von der Bühne geht, ohne eines ihrer Lieder in ihrer Muttersprache griechisch gesungen zu haben, zeichnet sie aus. Das ist ein außergewöhnliches Hörerlebnis für die Meisten von uns. Zum Schluss legte sie dann noch ihre Gitarre zur Seite und sang a capella ganz ohne Begleitung einen Song, bei dem ihre wunderbare Singstimme und ihr Talent voll zur Geltung kamen.
Haushoher Sieger wurde an diesem Abend ein Trio mit dem knackigen Namen nussig.
Mit Ukulele, Cajon und Contra Bass boten Sie eine nicht alltägliche Mischung mit absolutem Ohrwurm-Potenzial. Mit einem einzigen Song füllten sie die sechs Minuten fast aus und man hätte gerne gleich noch mehr gehört. Am Ende des Abends gab es ja dann die Zugabe.
Lent Moyo. Dieser ungewöhnliche Name gehört einem ebenso ungewöhnlichen Duo. Sissi van Thal , eine Liedermacherin aus Ulm, die bei der Munich Song Connection längst keine unbekannte mehr ist und die immer wieder gerne nach München kommt um im Theater Drehleier aufzutreten, hat sich hier mit Franky, einem Straßenmusiker aus Prag, zusammen getan. Sie punkteten mit einer bemerkenswerten Harmonie im Zusammenspiel ihrer beiden Gitarren und ihrem Gesang. Und sie benötigten dabei auch nur ein Mikrofon. Danach zeigte Sissi van Thal, dass sie auch mit dem Piano umgehen kann.
Der dritte Platz gehörte an diesem Abend SynchroPower. Ein Duo, das beim Publikum mit einer sehr einprägsamen Stimme und einer, auch nicht alltäglichen Spieltechnik auf der Gitarre und mithilfe einer Loop-Station einfach gut ankam. Dazu auch noch mit einem Song über einen Serienmörder? Also auch das Thema nicht alltäglich.
Die Auszählpause überbrückte der großartige Moses Wolff. Schriftsteller, Kabarettist, Kolumnist, Musiker. Also kurz gesagt: Tausendsassa. Heute mal mit Gitarrenbegleitung, rappt er vom schlimmsten aller Leiden des Wortkünstlers, nämlich der Schreibblockade und fährtdann fort mit Reimereien, bei denen man mit dem Zuhören kaum nachkommt. Das Publikum war ganz offensichtlich auch in der Pause bestens unterhalten.
Als weitere Künstler traten auf:
Katharina Brenner. Auch bereits zum zweiten Mal hier, sang zum Klavier auf Deutsch über eine Liebelei zwischen hier und New York. Die letzten zwei Minuten füllte sie dann noch mit einem Ausflug in die Klassische Musik, mit einem Auszug aus Edvard Griegs Lyrischen Stücken. „Hochzeitstag auf Troldhaugen“.
Nathanael Scheutz. Als Nachrücker. Völlig überraschend absolvierte er her seinen ersten Musikauftritt mit eiem hintersinnigen Text, über die vielleicht nicht so rosige Zukunft unserer Welt.
Rick Blain. Kanadischer Chiemgauer. Spricht bayerisch und singt englisch. Nicht zum ersten und bestimmt auch nicht zum letzten Mal in der Drehleier zu hören.
Lia Mee. Mit einem frechen Lied darüber, wie man aus den Gemeinheiten des Lebens, das Beste macht. Sch… ist eben wirklich oft der beste Dünger. Danach blieb noch etwas Zeit um über selbstgestohlene Träume zu singen.
Und CAT. Gerade mal 17 Jahre jung, beeindruckte sie das Publikum bereits zu vierten Mal. Mit einem brandneuen Song. Soviel Talent und Kreativität und auch Qualität schon in jungen Jahren.
Soviel von mir. Wir sehen uns in einem hoffentlich wieder rappelvollen Theater Drehleier am 6. Februar zur 61. Ausgabe des MUSOC – Song Slams, die dann nussig eröffnet werden wir. Jetzt noch zur Teilnahme anmelden!