Wer hier nicht dabei war hat was verpasst. Solch ein Line-up von hochtalentierten und tollen Künstlern sieht man in München äußerst selten. Höchstens mal in der Drehleier. Doch anders als im MuSoC #open wurde im Zelt des Hippiedroms auf dem Sommer Tollwood 2017 aus organisatorischen Gründen nicht durch das Publikum abgestimmt sondern durch eine Jury. Und die war nicht zu beneiden, denn die Bewertung fiel extrem schwer – erwartungsgemäß möchte man meinen. Denn wir MuSoC Profis wissen, was für außergewöhnliche KünstlerInnen jeden Monat in der Drehleier auf der Bühne stehen. Aber seht hier im folgenden die Fotos selbst. Und vergesst nicht die nächsten Termine zu blockieren und zum Tollwood Hippiedrom zu kommen: am 6.7. zum zweiten Halbfinale, am 13.7. zum großen Finale.
Briefing für den MuSoC @Tollwood Sommer-Sonderslam. Die Bands und KünstlerInnen haben sich in den MuSoC #opens der zurückliegenden Jahre bewiesen. Der Greenroom ist im Hippiedrom eher ein Redroom.
MuSoC Mastermind Alex Sebastian auf der Bühne im Hippiedrom des Sommer-Tollwood 2017 beim Probestehen. Im weiteren Laufe des Abends noch wichtig: Instrumente, Mikros, Hocker und Peace.
Den Abend eröffnete Michael Bohlmann mit seinen Geschichten, die das Leben schrieb, meistens getreu dem Motto: mal verliert man, mal gewinnen die anderen. Alex Sebastian ging derweil durch das Line-up.
Michael Bohlmann und Alex Sebastian moderierten wie gewohnt durch den Songslam. Das Format ist angelehnt an das bewährte Konzept: 8 KünstlerInnen mit je 6 Minuten Bühnenzeit bis der Hahn kräht.
Den Anfang machte spring, die sich im April 2017 einen dritten Platz ersang. spring wirkt hinter ihrer großen Gitarre auf der Bühne eher zierlich – und haut dann eine Stimme raus, die sich gewaschen hat.
Philipp Gelbesaiten sang sich mit viel Wortwitz und Ukulele durch die Obst- und Gemüseabteilung, wie auch im Februar 2016 bereits bei der Podestperformance auf dem Bronzerang.
Während der dritte Künstler Filip seinen Beitrag vortrug, durften – oder vielmehr mussten – spring und Philipp Gelbesaiten auf den Hockern im Hintergrund der Bühne platznehmen. Warum eigentlich?
Wer auf diese Hocker durfte, bestimmte die Jury. Hochrangige Musikschaffende und -wissende bewerteten die Darbietungen nach einem Punktesystem. Erreicht jemand mehr Punkte, löst er den Hockersitzer mit der niedrigeren Punktzahl ab. Am Ende bleiben zwei sitzen. So die Theorie.
Gerrit Baur und Band brachten große, swingige Arrangements auf die Bühne. Filip (Hintergrund) hat sich just vorher einen Platz auf einem Hocker erkämpft. Er erzielte genau dieselbe Punktzahl wie spring.
Ama Pola brachte sich Verstärkung mit. Trotz Contrabass und kongenialer spanischer Rap-Einlage reicht es leider nicht für den Hocker.
Family Business: Franzi und Philipp sind seit Kindheit aufeinander eingespielt. Nach drei Philipps war nun aber auch gut mit Philipp.
Das Geschwisterpaar reüssierte im Juni 2016 und gewann den 31. MuSoC Songslam. Im Hintergrund hockte immer noch spring. Ihr war klar, dass sie und Filip nicht so bald abgelöst werden.
Der einzige Filip mit „F“ blieb ebenfalls auf dem Hocker hocken, hoffend, dass er und spring bis zum Ende durchhalten. Beide waren punktgleich mit je 54 Punkten.
Alex Döring konnte im Februar 2017 den 36. MuSoC Songslam für sich entscheiden. Seine Lieder erzählen Geschichten voller unerwarteter Wendungen. Er sang sich hier auf einen Hocker.
Alex Döring hatte damit die Hockergruppe aufgemischt. Es wurde eng. Da spring und Filip punktgleich waren, musste niemand seinen Hocker aufgeben. Alex‘ Darbietung sprengte mit 61 von 60 Punkten den Referenzrahmen.
Die Gewinnerin des 37. Songslams im März 2017 Romy Politzki bringt mit Ihrer kraftvollen Bühnenpräsenz viel Druck aufs Mikrofon – in Deutsch und Bayrisch. Der Jury und uns gefiel es.
Hugh! Die Jury hat gesprochen. Alex Döring und Romy Politzki sind nach Juryvotum mit Höchstpunktzahlen weit vorne. Es sieht eindeutiger aus als es war. Jede/r der KünstlerInnen hatte das Publikum und uns begeistert. Aber es muss nun mal Gewinner geben.
Romy und Alex auf den Siegerhockern. Für beide gilt jetzt noch einmal: ran im Finale zwei Wochen später. Und natürlich gab es noch die Siegerzugabe.
Romy machte den Anfang mit Ihrer Zugabe. Sie kann aus einem großen Fundus an eigenen Songs schöpfen. Das Publikum war begeistert.
Alex Döring bewies Sinn für soziale Gerechtigkeit und überließ spring und Filip den Rest von seiner Zugabezeit. Er spielte daher nur einen Song.
spring wurde als erstes auf den Hocker und als letztes wieder runtergewählt. Ein Zugabenauftritt entschädigt für die am Ende leider nicht von Erfolg gekrönte, eher unbequeme Warterei.
Filip ging es ähnlich. Auch er kam so noch einmal zu einer Zugabe.
Den Abend ließen dann Alex Sebastian und der Vollblutmusiker Manu Stübinger ausklingen. Ein sehr gelungener Abend, der in einer Woche bei der zweiten Vorrunde ganz sicher nicht minder gut werden wird.
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