Erfolgreicher Song Slam Auftakt in der Drehleier
Wenn das nicht ein gelungener Auftakt war: Die gestrige Premiere des monatlichen Munich Song Connection #open 12 in der Drehleier stand ganz im Zeichen von Spaß, Spannung und Spontanität.
Erstmals luden Alex Sebastian und The Rol zum Song Slam in das Theater Drehleier ein. Zahlreiche treue Fans der bisherigen der Show folgten dem Ruf am gestrigen Frühlingsabend in das altehrwürdige Theater ums Eck des Rosenheimer Platzes. Aber auch viele neugierige neue Besucher fanden den Weg nach Haidhausen, um sich das Battle der acht Kandidaten anzuschauen und für sie abzustimmen.
Zum Start hieß es: Licht aus, Spotlight an! Moderator Alex Sebastian und der Sieger des Vormonats, Peter Fischer, performten für das Publikum den Sting-Hit „English Man in New York“ – ein wirklich gebührender Opener für die Premiere und passend zum wunderschönen Ambiente des Kleinkunsttheaters. Anschließend begeisterte Peter Fischer am Klavier mit einem phantastischen Medley, bei dem wohl kaum ein Hit aus der Pop & Rock-Geschichte der letzten 50 Jahre fehlte.
Eine weitere Premiere folgte direkt im Anschluss: Florian Saur, gern gesehener MuSoC-Gast und Musiker, gab sein Debüt als Co-Moderator – und vertrat gebührend Roland „The Rol“ Hannig, der leider krank das Bett hüten musste. (An dieser Stelle gute Besserung an The Rol!)
Und schon ging’s los und die acht Kandidaten starteten ihre jeweils 6-minütige Show um das Publikum von sich zu überzeugen – immer im Nacken die Sanduhr, die gnadenlos schnell durchrieselt. Denn auch in der Drehleier heißt es wieder: Wenn der Hahn kräht, ist die Zeit um.
Neben den musikalischen Darbietungen, fahren die Kandidaten schon mal schwerere Geschütze auf: So belustigte Liedermacher „Herr Maier“ das Publikum mit seinem weiblichen Fan „Rosa Himmelblau“ – die Schaufensterpuppe brachte er direkt mit auf die Bühne und stellte sie als seine eiserne Reserve vor, “falls mal keine schöne Frau im Publikum säße“. Die mehrköpfige Formation „Isarelites feat. Krasses Leuchten“ hingegen überraschte durch munteres Wechseln der Instrumente – ob Gitarre, Banjo, Querflöte oder Akkordeon – Langweile kam da nicht auf.
Letztendlich ist es dann doch immer die gelungene Mischung aus Gesang, Instrument und der richtigen Perfomance, die das geschätzte, musikbegeisterte MuSoC Publikum überzeugt. Dieses Mal fiel deren Wahl auf die zwei Favoriten Mascha und „Alex und Flo“. Mascha brachte bereits einiges an Bühnenerfahrung mit in die Drehleier. Die junge Musical-Darstellerin zieht es nun mehr Richtung Pop-Musik. Sie begeisterte mit ihrer kraftvollen und doch filigranen Stimme und englischen Eigenkompositionen – mal vorgetragen am Klavier, mal mit Akustik- Gitarre.
Alex (Cajon) und Flo (Voc., Git.) brachten eine Mischung aus bayerischer Mundart und englischsprachigen Songs auf die Bühne. So sang Flo von der Tragik seiner Fernbeziehung genauso wie von durchzechten Nächten in der Schwabinger 7 (Insider trauern noch heute der schöne alten Boazn im Herzen Altschwabings nach). Die Sorge, dass der niederbayerische Dialekt im oberbayerischen München vielleicht nicht verstanden werden könnte, war scheinbar unbegründet. Auch diese beiden schafften es ins Finale des gestrigen Song Slams.
Und während Alex Sebastian und Florian Saur anschließend fleißig am Auszählen der abgegebenen Stimmen waren, unterhielt Special Guest und Autor Volker Keidel das Publikum mit einer Lesung aus seinen Büchern „Bierquälerei“ und „Das Wunder von Bernd“. Dabei berichtete der leidenschaftliche HSV-Fan nicht nur von der Kunst trotz Volltrunkenheit und Polizeikontrolle nicht den Führerschein zu verlieren, sondern kokettierte zudem mit seiner fränkischen Abstimmung und der ewigen Hass-Liebe zum FC-Bayern. Ausgelassenes Gelächter löste auch seine Geschichte „Halbzeitknutschen“ aus, in der er wunderbar trocken eine Episode von der Diskrepanz zwischen phantasievollen Knutschereien am Bierstand in der Allianz-Arena und der dann doch sehr ernüchternden Realität zum Besten gibt.
Am Ende des Abends wurde es nochmal spannend. Die beiden Erstplatzierten Mascha sowie „Alex und Flo“ lagen nach der Stimmauszählung so nah aneinander, dass das Publikum nochmals per Applausometer entscheiden sollte. Am Ende war es zwar ein hauchdünner Vorsprung, aber letztendlich hatten Alex und Flo knapp die Nase vorn beim Publikum. Glückwunsch nochmal an die beiden! Wir sehen sie beim nächsten Song Slam #open 13 als Opener wieder. Als Gast für den 1. Mai konnten alex sebastian und The Rol den Comedian und Bayern3-Moderator Matthias Matuschik alias Matuschke an Land ziehen. Sichert euch am besten gleich hier eure Tickets. (Sonja Zajontz)