Erfolg auf ganzer Linie mit blauer Tonne: Mango Mindset siegt
Von Joachim Mack
Liebe MUSOC – Fangemeinde, hier die Nachlese zum MUSOC-Song Slam Nr. 61 in einem wiedermal sehr gut besuchten Theater Drehleier. Es gab schon viele gute Song Slams, es gab auch schon viele sehr gute, ja herausragende Song Slams in der Drehleier. Zu den letzteren zählt, was das Niveau der Acts betrifft, diese Nummer 61.
Auffallend war an diesem Abend auch, dass es fast nur Punktlandungen gab. Das heißt, dass bei fast allen Acts, mit dem letzten Ton, nach exakt sechs Minuten, der Hahn krähte. Auch das Klavier kam öfter als üblich zum Einsatz.
Der Abend begann „Nussig“. So der Name der Formation, die bei der 60. Ausgabe im Januar einen fulminanten Sieg eingefahren hat. Mit Gitarre, Cajon und Kontrabass. Der macht immer wieder was her.
Den Sieg konnte Mango Mindset für sich verbuchen. Mit zwei Saxophonen, einem Keyboard und einer „blauen Tonne“ boten sie eine ganz eigene Mischung aus Hip-Hop und Deutsch-Rap, mit einem Schuss Shakespeare im Text. Im Zusatzset glänzte dann noch einer der beiden Saxophonisten am Piano.
Alina Abgarjan, die kleine Person mit armenischen Wurzeln und einer großen, glockenklaren Stimme landete – nachdem sie beim jährlichen Slam im Gröbenzeller Bürgerhaus schon den ersten Platz belegte – hier auf dem zweiten Platz. Sie begleitete sich am Piano zu ihrem Song, mit dem Titel „Open End“. Leider hatte dieser Auftritt das selbige auch schon nach sechs Minuten. Die haben aber noch genau gereicht für ein zweites Lied. Take your time. Ein Lied, das dazu animiert einfach mal herunter zu kommen und das Leben zu genießen.
Platz drei, ging an Alex Perez and the Lights. Ein virtuoses Trio aus Gitarre, Violine und Percusion, kombiniert mit sehr schönem Gesang und Texten, bei denen man unweigerlich zuhört.
Die Auszählpause überbrückte ein gerngesehener Gast, in dem Fall vielmehr eine Gästin. Kathrin Freiburghaus. Sportjournalistin mit alternativen Nachrichten, Songwrighterin und Slammerin mit – wie sie bemerkt – „Migrationshintergrund“ durch ihre Herkunft aus dem ehemaligen Ausland Sachsen-Anhalt. Sie unterhielt das Publikum mit kurzweiligen Anekdoten aus ihrer Kindheit in der DDR. Titel: „Es kommt nüscht weg“, mit einem Text über die sportliche Entwicklung von Sportjournalistenkindern und einem Gedicht über den Spiegel, den uns unsere Kinder vorhalten.
Außerdem traten auf: de Eva. Eine Powerfrau, der durch Erkrankung zwei ihrer Musiker ausgefallen sind. Sie sang dann eben alleine und „Guad Boarisch“, also gut bayerisch zum Piano zwei ihrer Lieder. Sandesh, sang deutsche Texte, kritisch über die Menschen, zur Gitarre und Mundharmonika. Magnetic Bonbons.
Ein Duo aus einer kubanisch-amerikanischen Sängerin und einem rumänischen Gitarristen, die in den „Kessel München“ gefallen sind und jetzt gemeinsam, ausgesprochen hörenswert musizieren.
Patricia steht auf Rock der 80er und schreibt dann doch Liebesballaden. Erstmal nur A-Cappella-Gesang , ohne instrumentale Begleitung, dann zum Piano. Uli Schell, der als kleiner Bub, inspiriert von der Westernserie „Bonanza“ das Gitarrespielen gelernt hat, hielt der Gesellschaft den Spiegel vor und zeigte in seinen Texten auf, wie sich die Leute manchmal selbst belügen.
Das war’s wieder von mir und wir sehen uns, hoffentlich gesund und munter und wieder so zahlreich zur Ausgabe Nummer 62 des MUSOC-Song Slams. Am 05. März um 20:00 Uhr, im Theater Drehleier in der Rosenheimer Str. 123. Bleibt interessiert!