Anna Stucky ist unser März MuSoC #70 Champion
Ein runder Geburtstag, ein schöner Märzabend, eine tolle Siegerin. Am 4.3. war es wieder einmal virtuell soweit, der 70. Munich Song Connection Song Slam fand statt, wieder im Netz, wieder virtuell, wieder mit den Herren Bohlmann und Sebastian.
Den Anfang machten die Ukulelenprediger. Die beiden Musiker Samuel und Johan sind Freunde fürs Leben und teilen den gleichen Humor. Einer an der elektrisch verstärkten Ukulele, der andere am Bass, wird zweistimmig darüber sinniert, dass man als Stein doch deutlich weniger Probleme hat und verursacht als als Mensch.
Als zweites am Start war Ant Utama, der zwar nicht den Preis für die weiteste virtuelle Anreise erhielt, aber der Neuseeländer war immerhin aus Köln zugeschaltet. Ant ist ein toller Streetmusiker und stellte dies mit einem nachdenklichen Song über das Christchurch Attentat unter Beweis, stimmsicher und wunderbar begleitet auf der gepickten Gitarre.
Der local Hero des MuSoC war Jonathan Gordon aus Norwich, der allerdings seine Homebase in München hat. Zusammen mit Saskia Götz, deren Geige wir schon in einigen Kombinationen (z.B. mit Ryan Inglis) hören durften, und Hut wurde ein komplett durcharrangierter Song über den rotten Apple zum besten gegeben.
Magnus Ernst aus der Nähe von Marburg hatte sich ein interessantes Thema für seinen Beitrag ausgesucht. Er thematisierte die politisch korrekte Vorliebe für Fairtrade Produkte, die auch vor Drogen nicht halt macht. Aber Magnus hat schon sehr viel Songs produziert, besonders spannend fanden wir ein Cover von Duran Durans Wild Boys unplugged alleine auf der Gitarre eingespielt.
Stimmlich besonders und auch besonders eindrucksvoll kam Anna Stucky daher. Ausgestattet mit tiefer, voller Singstimme sang Anna über den Brother. Ihre Art, die Corona Zeit zu überstehen war sich um ihre Musik zu kümmern.
Enfy bedeutet auf walisisch Regenbogen. Die Musik der Fünfercombo The Enfys, hier vertreten durch Laura und Flo, ist allerdings weniger bunt-poppig sondern vielmehr straight-rockig mit gezogenem Stecker. Das muss laut, das muss elektrisch, das muss mit Druck. Am besten live auf der Bühne im Club.
Die Jazzsängerin und -studierende Sarah aka Sasu liess uns an ihrer aktuell eher dunkleren Phase teilhaben. So heißt ihre neueste EP auch “Dunkelheit.” Zusammen mit Cellistin begleitete sie sich am Keyboard in ihr melancholisches Jemals.
In diesem 70. MuSoC machte Christian Rusch den Abend komplett. Der Riesaer ärgert sich über populistische Parolen von rechts und arrangierte sein Statement dazu musikalisch. Mit guter Botschaft aber leider ohne dass man ihn zu Gesicht bekam sang Christian über ein nicht wirklich volles Boot.
Wie im Theater muss auch hier gezählt werden. Und in der Zwischenzeit hat es sich schon als gute Tradition eingespielt, dass ein Mensch vom Fach die Beiträge kommentiert. Waren es in den letzten Slams jeweils Musiker, so hatten wir diesmal Christian Goebel, General Manager von Motor Music zu Gast, der seine Sicht zu Zielgruppen und möglicher Vermarktbarkeit unserer Teilnehmer mit uns teilte.
Die Stimmen trudelten ein und der Herr Sebastian hatte sich ja zwischenzeitlich ein Säulendiagramm als Gadget gebaut, das zu zu füllen galt. Die dritthöchste Säule stand bei den Enfys, die dafür ihren virtuellen Schnaps bekamen.
Die beiden erstplatzierten waren Anna und Magnus. Wir durften noch Zugaben über nächtliche Streifzüge durch die Stadt von Magnus und von der Einsamkeit Annas hören bevor der Festausschuss dann das Ergebnis für Anna mit 85 zu 32 Punkten bekanntgab.
Es war wieder ein wunderbarer Abend im Netz, auch wenn wir jedesmal hoffen, es ist der letzte und wir können endlich wieder in unsere Drehleier. Im April wird es nun nochmal ein virtueller Slam. Und ihr müsst dabei sein, ob als Künstler oder Zuschauer. Datum merken. Anmelden. Mitmachen.