Zwei Wiederholungstäter liefern sich heißes Battle

Ich kenne unseren Co-Moderator Michi Bohlmann ja nun schon eine ganze Weile. Als Esoteriker habe ich ihn – bis zum gestrigen Songslam – eigentlich nie gesehen. Folgende Anmoderation hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen: „Wenn ich wiedergeboren werde, möchte ich als Mikro wiedergeboren werden“ Hä? Echt jetzt, Michi? Und dann so „Und zwar als Mikro von Elena Rud“. Ah… Das klang schon besser und ließ mich – und sicherlich auch einige Besucher den #open 42 letzten Donnerstag – gleich mal aufhorchen.

Michi hat uns nicht zu viel versprochen. Lässig auf dem Barhocker mit ihrer e-Gitarre schmettert Elena los. Bei ihrer rauchig-soulige Stimme tauchen gleich ein paar Bilder von skandinavischen und britischen Sängerinnen in meinem Kopf auf. Ihre Kompositionen bezeichnet sie schnell mal als „melancholischen Shit“. Liebe Elena, da können wir dir nicht beistimmen – schon gar nicht das Musoc-Team, das quasi aus lauter Liedermachern besteht, die nicht selten melancholische Songs produzieren. Die Frage „warum machst du eigentlich nicht mal was lustiges?“ ist zwar erlaubt – aber in Singer Songwriter Kreisen eigentlich fast schon überflüssig.

Einer ihrer Mitstreiter war Paul Clayton war – neben Elena – ebenfalls Wiederholungstäter. Beide waren in diesem Songslam-Jahr schon mal als #evening_heros_2 von der Bühne gegangen. Und scheinbar wollten es beide nochmal ganz genau wissen. Paul lieferte – wie gewohnt – tolle englische Songs ab. Mit Liedern wie „Ladykillers on the run“ präsentierte der Songwriter, der schon als Straßenkünstler in ganz Europa unterwegs war, auch gestern Abend wieder wunderbare und eingängige Kompositionen – begleitet von seiner tollen kräftigen Stimme.

Beide kämpften sich ins Finale und durften mit jeweils zwei Songs nochmal nachlegen und das Publikum überzeugen. Allerdings war letzteres ziemlich unentschlossen – soll heißen, dass der Punktunterschied so gering war, dass Alex Sebastian und Michi Bohlmann wieder mal das Applausometer befragen mussten. Und somit durfte sich Elena gestern Abend über ihren ersten Sieg bei der Munich Song Connection freuen. Beide haben jetzt aber die Chance, ins große Finale der #open_champions 17 am 7. Dezember einzuziehen.

Den leicht undankbaren 3. Platz erkämpfte sich der Musikkabarettist Florian Wagner. Der Vollblutmusiker präsentierte unserem „Publikum den schlechtesten Song der Welt“. Gekonnt setzte er Disharmonien zusammen mit reimlosen Texten in Szene. Das reichte zwar leider nicht ganz ins Finale, aber es gab immerhin den „Trostpreis in Form eines Prostpreises“, wie Michi so schön verlauten ließ.

Nach der Pause war wieder Schmankerlzeit angesagt: Alex Sebastian und Michi Bohlmann haben dieses Mal den Zauberkünstler Mario Schulte in die Drehleier geholt. Neben spannenden Kartentricks gab’s eine Menge Lacher für seinen Geldschein-Trick. Die Arme auserwählte Elena aus dem Publikum durfte sich zwar umsonst an zwei Bananen satt essen – letztendlich tauchte ihr Geldschein in der Zitrone auf – aber über den Preis (Geld zurück + eine große Bananenstaude) amüsierte sie sich dennoch köstlich. Und auch wenn wieder kein Hase aus dem Hut sprang – Mario Schulte gehört nun zu meinen persönlichen Zauberkünstlerfavoriten.

Und so ging wieder ein schöner Songslam in der Drehleier zu Ende – wir freuen uns schon auf die letzte Vorrunde in diesem Jahr. Hier geht’s zur Anmeldung für den 2. November 2017. Sagt es gerne weiter. Dankeschön!

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